Donnerstag, 5. Dezember 2013

Die Illusion von der Vergangenheit und das Scheitern des Klima Gipfel in Warschau 2013

Oder warum in den Geschichts Büchern meiner Kinder immer ein düsteres Bild der Vergangenheit gezeichnet wird und weshalb wir uns mit unseren frühen Vergangenheit wieder anfreunden sollten:
Spätestens seit dem Jahre 1895 ist in der wissenschaftlichen Szene bekannt, dass es zwischen dem Gas CO2 und der Klimaerwärmung ein Zusammenhang besteht, denn in diesem Jahr hat der Nobelpreisträger Arrhenius seine Theorien darüber veröffentlicht. Als Europäer wissen wir auch von dem dramatischen Klimawandel rund um die Vernichtung der Eichel- Wälder rund ums das Mittelmeer. Schon Moses musste nach seinem Auszug aus Ägypten, feststellen das Überweidung und die extensive Nutzung der Wälder für das Kalken der Pyramiden aus dem heutigen Israel ein Steppe gemacht hat. Wer schon einmal auf Malta war, kann sich gar nicht mehr vorstellen, dass hier einmal Elefanten und Flusspferde genug Nahrung finden konnten. Es ist nur schwer vorstellbar, dass wir uns mit unserer Vergangenheit nicht die positiven Rückkopplungs- Effekte von Klimawandel vorstellen können. Es kann einfach nicht sein, zu glauben das unser Handeln ohne Konsequenzen sein wird. Irgendwann kommen wir an unsere Grenzen, nachdem wir alle Wälder und Böden sowie Gewässer geplündert haben. Es war aber die extensive Ausbeutung der Natur immer wieder der Grund für Konflikte, Mangel und Untergang der verschiedenen Zivilisationen.
Erst vor kurzem hat auf Ö1 ein Historiker den Mythos entkräftet, dass in der Steinzeit bis zum frühen Mittelalter die Menschen in Europa Hunger leiden mussten. Besitz war noch nicht für alle Gesellschaftsgruppen wichtig, denn die Flüsse waren voll mit riesigen Fischen bis hin zu Flusspferden, welche heute zum größten Teil ausgerottet sind. Die Wälder wurden von Mammuts, Elefanten, Bisons und Wildschweinen bevölkert und gehörten niemanden, erst im späteren Mittelalter wurde schlussendlich alles privatisiert. Die Allmende verschwand gleichzeitig mit den letzten großen Eichel Wäldern und somit die Schweine Mast in den Wäldern für "Besitzlose" also für die Landbevölkerung. Grundbesitz wurde erst vom späten Adel erfunden und es gab lange Wiederstand wie die Mythen rund um Robin Hood noch heute davon berichten. Dieser Trend hält bis heute an und es wird nicht eher geruht bis wir alles und jeden privatisiert und zerstört haben. Ähnlich wie mit der negativen historischen Darstellung unserer Nahrungsmittelversorgung wurde und wird unsere frühere Vergangenheit als sehr blutig und unsicher dargestellt. Diese Darstellungen und andere negative Darstellungen der Vergangenheit hilft die Bevölkerung auf die Idee zu fixieren, dass es keine Alternative zu dem heute gibt. Einem Heute geprägt von Wachstum, Politik und Fortschritt (engl. T.I.N.A).
Es wäre aber wichtig diese Vorstellung vom Vergangenen - neudeutsch Meme - zu überwinden. Eine Versöhnung mit unserer primitiven, einfachen oder wilden Teilpersönlichkeit muss her. Geschichtsbücher und vor allem die Drehbücher müssen heute umgeschrieben werden um uns nicht den Weg "zurück" in der Zeitachse zu versperren. Zurück in eine möglicherweise primitivere, animalischere oder einfachere Lebensart. Vorwärts in einen wieder reicheren Lebensraum. In eine Lebensweise welche wenige Ressourcen verbraucht und uns mehr von der Natur leben lässt.
Es scheint als würden die in Warschau diskutierten Alternativen deswegen abgelehnt worden zu sein. Weil hier eine starke Meme vorherrscht, dass nur unser momentane Zivilisation dem Menschen vor Mangel und Unsicherheit schützen kann. Das verzivilisierte Tier - der Mensch - hat dabei aber vergessen, dass nur unser Lebensraum uns mit Nahrung und Sicherheit versorgen kann. Ein Lebensraum welcher für uns und vor uns geschützt werden sollte, bevor das Klima Chaos kein Menschenleben mehr zulässt. Wir sollten daher diese neue - alte Zukunft mit offenen Armen empfangen und sie wie einen alten verlorenen Freund empfangen.